Thomas Bernhard
1. durch frühen Eifer und spätere Schläue (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 10).
2. fragmentarische Errungenschaften (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 18).
3. das Studium einer höheren Unklarheit. (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 61).
4. Aber in Wirklichkeit halten hier alle allen alles vor. (Jauregg. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 128).
5. diese gewitzten Glaubensregisseure (...) die Kirche ist immer ausverkauft. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 203).
6. Wochenlang konstatierte ich nichts. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 221).
7. Mein Leben als konsequente Ablenkung von meinem Leben. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 244).
8. Das totale Praktizieren aller Begriffe. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 249).
9. ein irrationaler Idiotismus, alles andere ist Verleumdung. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 251).
10. Nimmt man die Natur auseinander, so ist klar zu erkennen, daß ihre Konstruktion ein Betrug ist in allen Teilen. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 259).
11. das Ganze wäre nichts als ein Elementarunfug. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 279).
12. Entwürfe zu Gedanken (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 300).
13. Nun setzt aber die vom Schwachsinn beherrschte Intelligenz von jeher ein großes Mißtrauen in alles Kostenlose. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 306).
14. Diese jungen Menschen habe ich gelehrt, wie man eine Welt, die vernichtet gehört, vernichtet, aber sie haben nicht die Welt vernichtet, die vernichtet gehört, sondern haben mich, der ich sie gelehrt habe, wie man die Welt, die vernichtet gehört, vernichtet, vernichtet. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 310).
15. Da geht er, denke ich, der von der alten wie von der modernen Geisteswissenschaft als von einem Komposthaufen spricht, von den üblen Ursachen peinlicher Wirkungen. (Midland in Stilfs. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 341).
16. Wenn meine Existenz über mein Interesse an meiner Existenz hinaus dauert, bin ich in der Differenz nichts als tod. (Am Ortler. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 393).
17. Wieviel Landschaft! Wieviel Geisteskrankheit! sagte er plötzlich. Wenn ich glaube, es ist genug, kommt wieder Landschaft zum Vorschein. Das ist das fürchterliche, daß immer wieder Landschaft zum Vorschein kommt. (Am Ortler. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 396).
18. Denn alles, was gedacht wird, ist überflüssig. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 408).
19. Die Kunst, gegen die Tatsachen zu existieren, sagt Oehler, ist die Kunst, die die schwierigste ist. Gegen die Tatsachen existieren, heißt, gegen das Unerträgliche und gegen das Entsetzliche existieren, sagt Oehler. Wenn wir nicht immerfort gegen, sondern nur immerfort mit den Tatsachen existieren, sagt Oehler, gehen wir in der kürzesten Zeit zugrunde. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 410).
20. Den außerordentlichsten Köpfen entzieht der Staat die lebensnotwendigen Mittel, sagt Oehler, und dadurch kommt es, daß sich gerade die außerordentlichen und die außerordentlichsten Köpfe, und Hollensteiner ist einer der außerordentlichsten Köpfe gewesen, umbringen. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 430).
21. Diese Leute stellen fortwährend unwichtige Fragen und bekommen dadurch fortwährend unwichtige Antworten, aber es fällt ihnen gar nicht auf. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 445).
22. denn ein doppelter Gedanke ist, wie wir wissen, unmöglich und daher Unsinn. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 471).
23. Die Behauptung, wir beantworten die Frage, indem wir sie beantworten, ist also falsch. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 474).
24. er sah die Einheimischen schon in einem anderen Licht als in jeder Hinsicht zu allem fähig, wenigstens als gemeingefährlich. (Ja. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 530).
25. Aber es war natürlich völlig sinnlos, zu glauben, sie könne den Burgschauspielern, die nicht gehen können, das Gehen beibringen, denn den Burgschauspielern kann von niemandem Gehen beigebracht werden, genauso wenig wie Sprechen. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 50).
26. die wie überall in Österreich ihre Häuser einfach in die Gegend geschissen haben, weil ihnen niemand gesagt hat, wie sie bauen sollen. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 153).
27. Möglicherweise (...) haben sie recht (...), aber wahrscheinlich haben sie nicht recht. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 283).
28. denn diese Person ist absolut eine dumme Person. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 298).
29. Die katholische Kirche war ihm eine ganz gemeine Massenbewegung, nicht mehr als ein völkerverdummender und völkerausnützender Verein zur unaufhörlichen Eintreibung des größten aller denkbaren Vermögen, die Kirche verkaufte in seinen Augen skrupellos etwas, das es nicht gibt, nämlich den lieben, gleichzeitig auch noch den bösen Gott, und beutet weltweit selbst die Ärmsten der Armen millionenfach aus nur zu dem Zwecke der unaufhörlichen Vergrößerung ihres Besitzes, den sie in gigantischen Industrien und in unendlichen Bergen von Gold und in ebenso unendlichen Stößen von Aktien in beinahe allen Bankhäusern der Welt fundiert hat. Jeder Mensch, der etwas verkauft, das es nicht gibt, wird angeklagt und verurteilt, sagte mein Großvater, die Kirche verkauft Gott und den Heiligen Geist seit Jahrtausenden in aller Öffentlichkeit völlig ungestraft. Und ihre Ausbeuter, mein Kind, und also Drahtzieher, wohnen außerdem in fürstlichen Palästen. Die Kardinäle und Erzbischöfe sind nichts anderes als skrupellose Geldeintreiber für nichts. (Ein Kind. Salzburg 1982, 50-51).
30. Wir sollten immer daran denken, daß es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit. (Ein Kind. Salzburg 1982, 55).
31. Das Leben sei eine Tragödie, bestenfalls könnten wir sie zur Komödie machen. (Ein Kind. Salzburg 1982, 82).
32. dessen Tractatus logico-philosophicus heute die ganze wissenschaftliche, mehr noch die ganze pseudowissenschaftliche Welt kennt. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 8).
33. der eine hat sein Gehirn publiziert, der andere nicht. Ich könnte sogar sagen, der eine hat sein Gehirn publiziert, der andere hat sein Gehirn praktiziert. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 45).
34. Die Kranken verstehen die Gesunden nicht, wie umgekehrt die Gesunden nicht die Kranken und dieser Konflikt ist sehr oft ein tödlicher, dem letzten Endes der Kranke nicht gewachsen ist, aber auch naturgemäß nicht der Gesunde, der an einem solchen Konflikt schon oft krank geworden ist. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 76).
35. alles in allem ist aber doch eine Stunde und also wie immer bei solchen Gelegenheiten, viel zu viel geredet worden und naturgemäß Unsinn. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 113).
36. Dem Minister war ja die Dummheit wie ausnahmslos allen anderen Ministern ins Gesicht geschrieben, das war abstoßend, aber nicht aufregend. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 115).
37. Und die Wahrheit ist, daß ich nur im Auto sitzend zwischen dem einen Ort, den ich gerade verlassen habe und dem anderen, auf den ich zufahre, glücklich bin, nur im Auto und auf der Fahrt bin ich glücklich, ich bin der unglücklichste Ankommende, den man sich vorstellen kann, gleich, wo ich ankomme, komme ich an, bin ich unglücklich. Ich gehöre zu den Menschen, die im Grunde keinen Ort auf der Welt aushalten und die nur glücklich sind zwischen den Orten, von denen sie weg und auf die sie zufahren. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 144).
38. ohne Rücksicht auf Meinungen (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 19).
39. Das Tatsächliche sei tatsächlich immer anders, das Gegenteil, immer das Tatsächliche, tatsächlich. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 27).
40. Daß er sein Fenster über der tiefsten Wasserstelle habe, sei auch ein großer Vorteil für die Studie, wenn er auch nicht angeben konnte oder angeben wollte, was für ein Vorteil. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 30).
41. Daß auch die mußnersche Liegenschaft und die trattnersche Liegenschaft nicht in Rufweite seien, habe sich, wie die beiden Morde an den Landwirten Mußner und Trattner gezeigt haben, katastrophal ausgewirkt. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 36).
42. Es sei ja das hervorstechendste dieser Zeit, daß die Denker in ihr nicht mehr denken. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 64).
43. Der Experimenatator, denke er, habe nichts anderes zu tun als zu experimentieren, er frage sich schließlich nicht mehr, warum er experimentiere, er habe sich diese Frage nicht zu stellen, er experimentiere sich zu Tode. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 92).
44. ich scheute mich nicht, eine Studie über Merkwürdige Sätze meiner Frau als Antworten auf Alltägliches abzufassen. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 139).
45. Besuche im Zuhaus, der Vetter Höllers sei sogar als starker Trinker bekannt, spielten, bei einem Faßinhalt von über zweihundert Litern, keine Rolle. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 153).
46. es sei nichts Außergewöhnliches, soll der Doktor gesagt haben, daß Landmänner, kaum sind sie auf den Traktor gestiegen, vom Schlag getroffen werden. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 161).
47. Es zeige sich oft, daß der am weitesten vorwärts Gekommene plötzlich aufhöre. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 168).
48. Hier sind ja überhaupt keinerlei Vorkommnisse mehr! (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 176).
49. und außerdem gedacht, daß das unerhört sei, einen Mann wie ihn (...) durch Grußlosigkeit vor den Kopf zu stoßen. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 179).
50. man gehe auf ein Begräbnis und hole sich den Tod. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 186).
51. im Grunde habe er in der ganzen Zeit keine Zeit und so fort. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 190).
52. Man muß abwarten können, bis der Feind den Kopf verliert. (Verstörung. Frankfurt 1967, 28).
53. Ich übertreibe. Es ist alles ganz anders. Es ist immer alles ganz anders. Sich verständlich machen ist unmöglich. (Verstörung. Frankfurt 1967, 32).
54. wenn man jedem plötzlichen Einfall gestattet, sich zu einem Gedanken zusammenzurotten. (Verstörung. Frankfurt 1967, 118).
55. Moser disqualifiziert die Welt und ihren Schöpfer. (Verstörung. Frankfurt 1967, 147).
56. Ich bin dem Gemeindesekretär, man denke, ich bin Moser, den ich, wenn ich nur an ihn denke, schon als Kretin bezeichne, ohne daß mir dieser Begriff jemals akustisch geworden wäre, nicht gewachsen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 148).
57. Mit Moser ist eine Person bezeichnet, die grundsätzlich alles weiß, was ihr nützt. (Verstörung. Frankfurt 1967, 148).
58. Jeder Mosersche Schritt ist so gemacht, als wäre er wichtig. Der Stumpfsinn macht diese Schritte, denke ich. Während die Leute von akzeptabler Intelligenz nebensächlich gehen, oft gänzlich nebensächlich, geht der gemeine, der niedrige Mensch wichtig. (Verstörung. Frankfurt 1967, 151).
59. Die meisten Menschen sind schon bei ihrer Geburt in Liquidation gegangen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 159).
60. Früher hat er rasch ein gutes Urteil gefällt, jetzt kommt er nur langsam zu einem verkehrten. (Verstörung. Frankfurt 1967, 170).
61. Manchmal hat er ganz unvermutet Kenntnisse, die mich verblüffen, absolut unanwendbare allerdings. (Verstörung. Frankfurt 1967, 171).
62. Er, der Fürst, müsse einer dummen Gesellschaft immer klarmachen, daß sie dumm ist, und er tue immer alles, um dieser dummen Gesellschaft zu beweisen, daß sie dumm ist. Manchmal sage dann diese dumme Gesellschaft, er sei dumm. Ihr einziger Ausweg, sagte er. (Verstörung. Frankfurt 1967, 177).
63. Die Wahrheit ist Tradition, nicht die Wahrheit. (Verstörung. Frankfurt 1967, 199).
64. Ich bin ganz gegen die Wirklichkeit konstruiert, sagte er. (Verstörung. Frankfurt 1967, 201).
65. Die Vernunft (...) ist diktatorisch, es gibt keine republikanische Vernunft. (Verstörung. Frankfurt 1967, 203).
66. Wir haben ein Vorstellungsbewußtsein, mit welchem wir auskommen müssen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 204).
67. Dem Zuhörer (...) wird immer gesagt, was er weiß, aber nicht versteht. Wir aber verstehen sehr viel, was wir nicht wissen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 206).
68. Wer jeden Tag, wenn auch nur ein paar Augenblicke, länger lebt, bekommt am Ende ein ganzes Leben zusammen, sagte der Fürst. (Verstörung. Frankfurt 1967, 213).
69. Das Leben hat mehr und mehr einen üblen Mundgeruch. (Verstörung. Frankfurt 1967, 221).
70. Die Freude am Erfinden von komplizierten, einwandfreien Sätzen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 226).
71. Tatsächlich ein überstürzter Tod. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 29).
72. Das Rätselhafte an Stifter ist seine Berühmtheit. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 81).
73. nationalsozialistischer Pumphosenspießer. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 87).
74. daß es deutschmöglich geworden ist. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 90).
75. Jedes Original ist ja eigentlich an sich schon eine Fälschung, sagte er, Sie verstehen doch, was ich meine. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 118).
76. Der eigentliche Verstand kennt die Bewunderung nicht, er nimmt zur Kenntnis, er respektiert, er achtet, das ist alles, sagte er. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 122).
77. Alles Gesagte stellt sich über kurz oder lang als Unsinn heraus. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 187).
78. Und die österreichischen Schriftsteller insgesamt haben überhaupt nichts zu sagen und können das, das sie nicht zu sagen haben, nicht einmal schreiben. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 219).
79. Die Leute treiben einen entsetzlichen Aufwand, wenn einer von ihnen stirbt. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 267).
80. juristisch einwandfreie Personen (Auslöschung. Frankfurt 1986, 19).
81. Bildungsdummkopf (Auslöschung. Frankfurt 1986, 437).
82. Diese komische Figur ist leider keine lustige. (Auslöschung. Frankfurt 1986, 485).
83. Es ist alles um alle Grade herumgedreht. (Beton. Frankfurt 1982, 95).
84. Wertheimer ist immer unter falschen Voraussetzungen an sein Leben herangegangen. (Der Untergeher. Frankfurt 1983, 211).
85. Rezept
In Linz sind in der vergangenen Woche einhundertachtzig Personen gestorben, die die jetzt gerade in Linz grassierende Grippe gehabt haben, aber nicht an dieser Grippe, sondern an einem von einem neueingestellten Apotheker falsch verstandenen Rezept. Der Apotheker muß sich wahrscheinlich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten, möglicherweise, wie die Zeitung schreibt, noch vor Weihnachten. (Der Stimmenimitator. Frankfurt 1978, 50).
86. Für den oben Angekommenen stellt sich jedenfalls heraus, daß es Oben nicht gibt. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 20).
87. Es sei ja bekannt, daß zwischen einem und einem anderen ein Zusammenhang bestehe. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 52).
88. Zwischen ihm und seinem Tod bestünden keine offenen Fragen mehr. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 94).
89. Wenn man nachforscht, kommt man bei jedem Menschen auf alle Ursachen. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 166).
90. Diese Landschaft wird, sooft ich sie anschaue, immer häßlicher. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 215).
91. Die Kunststückezuschauer seien nie so dumm, daß sie nicht merkten, wie dumm sie sind, aber die Theaterzuschauer seien immer dümmer. Die meisten Schauspieler aber sind so dumm, daß sie gar nicht merken, wie dumm das Publikum ist. Denn im allgemeinen sind die Schauspieler noch dümmer als die Zuschauer, aber das Publikum ist immer unendlich dumm. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 270).
92. Der Brief liegt im Schreibtisch meiner Schwester. Das weiß ich. Trotzdem frage ich meine Schwester, nachdem ich wochenlag weiß, daß der Brief in ihrem Schreibtisch liegt: wo ist denn der Brief aus Bombay? Und sie sagt, obwohl sie weiß, daß ich weiß, daß der Brief in ihrem Schreibtisch liegt: im Schreibtisch (Verstörung. Frankfurt 1967,151).
93. Die Zeit, in der wir leben, genügt offensichtlich nicht, sich verständlich machen zu können (Verstörung. Frankfurt 1967,185).
Andere Sprüche/Inne powiedzonka
"Die Aufgabe eines Unternehmens ist es, Geld mit der Lösung von Problemen zu verdienen, die es selbst produziert" (Ralf Grauel, Neugierig, 4, S. 47).
Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen, ist, sie zu erschaffen. (AUDI-Werbung).
Nimm einen Stein in die Hand, der von den Stromschnellen geglättet wurde, und finde unsere Kultur darin. Tapio Wirkkala.
Laut meines vorhandenen Informationsstandes, dem ich zu Vertrauen nicht in der Lage, dessen Existenz ich aber durchaus zu beachten ertrachte, was hierdurch im Geschehen begriffen ist, obliegt der Sachverhalt des Zeitverlaufes, in der üblichen, gesellschaftlich akzeptierten und linear fortgeschriebenen Ausdehnungsrichtung, derart, daß eine Zirkularität ihren Auftritt zu haben scheint, die, wenn wie gesagt mein Wissen kontingent ist, auf deine Person in einer solchen Form Bezug findet, daß allein schon die und im Besonderen meine einzelkulutrell ausgeformte Handlungsweise dazu zu führen hat, eine dem Dialog vorgeordnete Kommunikationsform zu wählen, die inhaltlicher Natur eine Kombination aus Person, Zeit und Wertung darstellt. Will sagen: Herzlichen Glückwunch, wenn es denn heute ist. Ansonsten auch so einen schönen Tag, und werde demnächst mal wieder Personenberichte in Ich-Form versenden.
Alles Liebe, Dirk
"Das Kleingedruckte muß ab sofort groß gedruckt werden" (heute 19.00, 1.11.2008).
Polskie powiedzonka
Syndrom idioty: Wszyscy mówią tak jak ja i wszyscy myślą to co ja.
1. durch frühen Eifer und spätere Schläue (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 10).
2. fragmentarische Errungenschaften (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 18).
3. das Studium einer höheren Unklarheit. (Amras. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 61).
4. Aber in Wirklichkeit halten hier alle allen alles vor. (Jauregg. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 128).
5. diese gewitzten Glaubensregisseure (...) die Kirche ist immer ausverkauft. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 203).
6. Wochenlang konstatierte ich nichts. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 221).
7. Mein Leben als konsequente Ablenkung von meinem Leben. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 244).
8. Das totale Praktizieren aller Begriffe. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 249).
9. ein irrationaler Idiotismus, alles andere ist Verleumdung. (Ungenach. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 251).
10. Nimmt man die Natur auseinander, so ist klar zu erkennen, daß ihre Konstruktion ein Betrug ist in allen Teilen. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 259).
11. das Ganze wäre nichts als ein Elementarunfug. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 279).
12. Entwürfe zu Gedanken (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 300).
13. Nun setzt aber die vom Schwachsinn beherrschte Intelligenz von jeher ein großes Mißtrauen in alles Kostenlose. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 306).
14. Diese jungen Menschen habe ich gelehrt, wie man eine Welt, die vernichtet gehört, vernichtet, aber sie haben nicht die Welt vernichtet, die vernichtet gehört, sondern haben mich, der ich sie gelehrt habe, wie man die Welt, die vernichtet gehört, vernichtet, vernichtet. (Watten. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 310).
15. Da geht er, denke ich, der von der alten wie von der modernen Geisteswissenschaft als von einem Komposthaufen spricht, von den üblen Ursachen peinlicher Wirkungen. (Midland in Stilfs. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 341).
16. Wenn meine Existenz über mein Interesse an meiner Existenz hinaus dauert, bin ich in der Differenz nichts als tod. (Am Ortler. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 393).
17. Wieviel Landschaft! Wieviel Geisteskrankheit! sagte er plötzlich. Wenn ich glaube, es ist genug, kommt wieder Landschaft zum Vorschein. Das ist das fürchterliche, daß immer wieder Landschaft zum Vorschein kommt. (Am Ortler. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 396).
18. Denn alles, was gedacht wird, ist überflüssig. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 408).
19. Die Kunst, gegen die Tatsachen zu existieren, sagt Oehler, ist die Kunst, die die schwierigste ist. Gegen die Tatsachen existieren, heißt, gegen das Unerträgliche und gegen das Entsetzliche existieren, sagt Oehler. Wenn wir nicht immerfort gegen, sondern nur immerfort mit den Tatsachen existieren, sagt Oehler, gehen wir in der kürzesten Zeit zugrunde. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 410).
20. Den außerordentlichsten Köpfen entzieht der Staat die lebensnotwendigen Mittel, sagt Oehler, und dadurch kommt es, daß sich gerade die außerordentlichen und die außerordentlichsten Köpfe, und Hollensteiner ist einer der außerordentlichsten Köpfe gewesen, umbringen. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 430).
21. Diese Leute stellen fortwährend unwichtige Fragen und bekommen dadurch fortwährend unwichtige Antworten, aber es fällt ihnen gar nicht auf. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 445).
22. denn ein doppelter Gedanke ist, wie wir wissen, unmöglich und daher Unsinn. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 471).
23. Die Behauptung, wir beantworten die Frage, indem wir sie beantworten, ist also falsch. (Gehen. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 474).
24. er sah die Einheimischen schon in einem anderen Licht als in jeder Hinsicht zu allem fähig, wenigstens als gemeingefährlich. (Ja. In: Die Erzählungen. Frankfurt 1979, 530).
25. Aber es war natürlich völlig sinnlos, zu glauben, sie könne den Burgschauspielern, die nicht gehen können, das Gehen beibringen, denn den Burgschauspielern kann von niemandem Gehen beigebracht werden, genauso wenig wie Sprechen. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 50).
26. die wie überall in Österreich ihre Häuser einfach in die Gegend geschissen haben, weil ihnen niemand gesagt hat, wie sie bauen sollen. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 153).
27. Möglicherweise (...) haben sie recht (...), aber wahrscheinlich haben sie nicht recht. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 283).
28. denn diese Person ist absolut eine dumme Person. (Holzfällen. Frankfurt 1984, 298).
29. Die katholische Kirche war ihm eine ganz gemeine Massenbewegung, nicht mehr als ein völkerverdummender und völkerausnützender Verein zur unaufhörlichen Eintreibung des größten aller denkbaren Vermögen, die Kirche verkaufte in seinen Augen skrupellos etwas, das es nicht gibt, nämlich den lieben, gleichzeitig auch noch den bösen Gott, und beutet weltweit selbst die Ärmsten der Armen millionenfach aus nur zu dem Zwecke der unaufhörlichen Vergrößerung ihres Besitzes, den sie in gigantischen Industrien und in unendlichen Bergen von Gold und in ebenso unendlichen Stößen von Aktien in beinahe allen Bankhäusern der Welt fundiert hat. Jeder Mensch, der etwas verkauft, das es nicht gibt, wird angeklagt und verurteilt, sagte mein Großvater, die Kirche verkauft Gott und den Heiligen Geist seit Jahrtausenden in aller Öffentlichkeit völlig ungestraft. Und ihre Ausbeuter, mein Kind, und also Drahtzieher, wohnen außerdem in fürstlichen Palästen. Die Kardinäle und Erzbischöfe sind nichts anderes als skrupellose Geldeintreiber für nichts. (Ein Kind. Salzburg 1982, 50-51).
30. Wir sollten immer daran denken, daß es auch noch etwas anderes auf der Welt gibt als die Gewöhnlichkeit. (Ein Kind. Salzburg 1982, 55).
31. Das Leben sei eine Tragödie, bestenfalls könnten wir sie zur Komödie machen. (Ein Kind. Salzburg 1982, 82).
32. dessen Tractatus logico-philosophicus heute die ganze wissenschaftliche, mehr noch die ganze pseudowissenschaftliche Welt kennt. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 8).
33. der eine hat sein Gehirn publiziert, der andere nicht. Ich könnte sogar sagen, der eine hat sein Gehirn publiziert, der andere hat sein Gehirn praktiziert. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 45).
34. Die Kranken verstehen die Gesunden nicht, wie umgekehrt die Gesunden nicht die Kranken und dieser Konflikt ist sehr oft ein tödlicher, dem letzten Endes der Kranke nicht gewachsen ist, aber auch naturgemäß nicht der Gesunde, der an einem solchen Konflikt schon oft krank geworden ist. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 76).
35. alles in allem ist aber doch eine Stunde und also wie immer bei solchen Gelegenheiten, viel zu viel geredet worden und naturgemäß Unsinn. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 113).
36. Dem Minister war ja die Dummheit wie ausnahmslos allen anderen Ministern ins Gesicht geschrieben, das war abstoßend, aber nicht aufregend. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 115).
37. Und die Wahrheit ist, daß ich nur im Auto sitzend zwischen dem einen Ort, den ich gerade verlassen habe und dem anderen, auf den ich zufahre, glücklich bin, nur im Auto und auf der Fahrt bin ich glücklich, ich bin der unglücklichste Ankommende, den man sich vorstellen kann, gleich, wo ich ankomme, komme ich an, bin ich unglücklich. Ich gehöre zu den Menschen, die im Grunde keinen Ort auf der Welt aushalten und die nur glücklich sind zwischen den Orten, von denen sie weg und auf die sie zufahren. (Wittgensteins Neffe. Frankfurt 1982, 144).
38. ohne Rücksicht auf Meinungen (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 19).
39. Das Tatsächliche sei tatsächlich immer anders, das Gegenteil, immer das Tatsächliche, tatsächlich. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 27).
40. Daß er sein Fenster über der tiefsten Wasserstelle habe, sei auch ein großer Vorteil für die Studie, wenn er auch nicht angeben konnte oder angeben wollte, was für ein Vorteil. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 30).
41. Daß auch die mußnersche Liegenschaft und die trattnersche Liegenschaft nicht in Rufweite seien, habe sich, wie die beiden Morde an den Landwirten Mußner und Trattner gezeigt haben, katastrophal ausgewirkt. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 36).
42. Es sei ja das hervorstechendste dieser Zeit, daß die Denker in ihr nicht mehr denken. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 64).
43. Der Experimenatator, denke er, habe nichts anderes zu tun als zu experimentieren, er frage sich schließlich nicht mehr, warum er experimentiere, er habe sich diese Frage nicht zu stellen, er experimentiere sich zu Tode. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 92).
44. ich scheute mich nicht, eine Studie über Merkwürdige Sätze meiner Frau als Antworten auf Alltägliches abzufassen. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 139).
45. Besuche im Zuhaus, der Vetter Höllers sei sogar als starker Trinker bekannt, spielten, bei einem Faßinhalt von über zweihundert Litern, keine Rolle. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 153).
46. es sei nichts Außergewöhnliches, soll der Doktor gesagt haben, daß Landmänner, kaum sind sie auf den Traktor gestiegen, vom Schlag getroffen werden. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 161).
47. Es zeige sich oft, daß der am weitesten vorwärts Gekommene plötzlich aufhöre. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 168).
48. Hier sind ja überhaupt keinerlei Vorkommnisse mehr! (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 176).
49. und außerdem gedacht, daß das unerhört sei, einen Mann wie ihn (...) durch Grußlosigkeit vor den Kopf zu stoßen. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 179).
50. man gehe auf ein Begräbnis und hole sich den Tod. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 186).
51. im Grunde habe er in der ganzen Zeit keine Zeit und so fort. (Das Kalkwerk. Frankfurt 1973, 190).
52. Man muß abwarten können, bis der Feind den Kopf verliert. (Verstörung. Frankfurt 1967, 28).
53. Ich übertreibe. Es ist alles ganz anders. Es ist immer alles ganz anders. Sich verständlich machen ist unmöglich. (Verstörung. Frankfurt 1967, 32).
54. wenn man jedem plötzlichen Einfall gestattet, sich zu einem Gedanken zusammenzurotten. (Verstörung. Frankfurt 1967, 118).
55. Moser disqualifiziert die Welt und ihren Schöpfer. (Verstörung. Frankfurt 1967, 147).
56. Ich bin dem Gemeindesekretär, man denke, ich bin Moser, den ich, wenn ich nur an ihn denke, schon als Kretin bezeichne, ohne daß mir dieser Begriff jemals akustisch geworden wäre, nicht gewachsen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 148).
57. Mit Moser ist eine Person bezeichnet, die grundsätzlich alles weiß, was ihr nützt. (Verstörung. Frankfurt 1967, 148).
58. Jeder Mosersche Schritt ist so gemacht, als wäre er wichtig. Der Stumpfsinn macht diese Schritte, denke ich. Während die Leute von akzeptabler Intelligenz nebensächlich gehen, oft gänzlich nebensächlich, geht der gemeine, der niedrige Mensch wichtig. (Verstörung. Frankfurt 1967, 151).
59. Die meisten Menschen sind schon bei ihrer Geburt in Liquidation gegangen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 159).
60. Früher hat er rasch ein gutes Urteil gefällt, jetzt kommt er nur langsam zu einem verkehrten. (Verstörung. Frankfurt 1967, 170).
61. Manchmal hat er ganz unvermutet Kenntnisse, die mich verblüffen, absolut unanwendbare allerdings. (Verstörung. Frankfurt 1967, 171).
62. Er, der Fürst, müsse einer dummen Gesellschaft immer klarmachen, daß sie dumm ist, und er tue immer alles, um dieser dummen Gesellschaft zu beweisen, daß sie dumm ist. Manchmal sage dann diese dumme Gesellschaft, er sei dumm. Ihr einziger Ausweg, sagte er. (Verstörung. Frankfurt 1967, 177).
63. Die Wahrheit ist Tradition, nicht die Wahrheit. (Verstörung. Frankfurt 1967, 199).
64. Ich bin ganz gegen die Wirklichkeit konstruiert, sagte er. (Verstörung. Frankfurt 1967, 201).
65. Die Vernunft (...) ist diktatorisch, es gibt keine republikanische Vernunft. (Verstörung. Frankfurt 1967, 203).
66. Wir haben ein Vorstellungsbewußtsein, mit welchem wir auskommen müssen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 204).
67. Dem Zuhörer (...) wird immer gesagt, was er weiß, aber nicht versteht. Wir aber verstehen sehr viel, was wir nicht wissen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 206).
68. Wer jeden Tag, wenn auch nur ein paar Augenblicke, länger lebt, bekommt am Ende ein ganzes Leben zusammen, sagte der Fürst. (Verstörung. Frankfurt 1967, 213).
69. Das Leben hat mehr und mehr einen üblen Mundgeruch. (Verstörung. Frankfurt 1967, 221).
70. Die Freude am Erfinden von komplizierten, einwandfreien Sätzen. (Verstörung. Frankfurt 1967, 226).
71. Tatsächlich ein überstürzter Tod. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 29).
72. Das Rätselhafte an Stifter ist seine Berühmtheit. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 81).
73. nationalsozialistischer Pumphosenspießer. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 87).
74. daß es deutschmöglich geworden ist. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 90).
75. Jedes Original ist ja eigentlich an sich schon eine Fälschung, sagte er, Sie verstehen doch, was ich meine. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 118).
76. Der eigentliche Verstand kennt die Bewunderung nicht, er nimmt zur Kenntnis, er respektiert, er achtet, das ist alles, sagte er. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 122).
77. Alles Gesagte stellt sich über kurz oder lang als Unsinn heraus. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 187).
78. Und die österreichischen Schriftsteller insgesamt haben überhaupt nichts zu sagen und können das, das sie nicht zu sagen haben, nicht einmal schreiben. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 219).
79. Die Leute treiben einen entsetzlichen Aufwand, wenn einer von ihnen stirbt. (Alte Meister. Frankfurt 1985, 267).
80. juristisch einwandfreie Personen (Auslöschung. Frankfurt 1986, 19).
81. Bildungsdummkopf (Auslöschung. Frankfurt 1986, 437).
82. Diese komische Figur ist leider keine lustige. (Auslöschung. Frankfurt 1986, 485).
83. Es ist alles um alle Grade herumgedreht. (Beton. Frankfurt 1982, 95).
84. Wertheimer ist immer unter falschen Voraussetzungen an sein Leben herangegangen. (Der Untergeher. Frankfurt 1983, 211).
85. Rezept
In Linz sind in der vergangenen Woche einhundertachtzig Personen gestorben, die die jetzt gerade in Linz grassierende Grippe gehabt haben, aber nicht an dieser Grippe, sondern an einem von einem neueingestellten Apotheker falsch verstandenen Rezept. Der Apotheker muß sich wahrscheinlich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten, möglicherweise, wie die Zeitung schreibt, noch vor Weihnachten. (Der Stimmenimitator. Frankfurt 1978, 50).
86. Für den oben Angekommenen stellt sich jedenfalls heraus, daß es Oben nicht gibt. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 20).
87. Es sei ja bekannt, daß zwischen einem und einem anderen ein Zusammenhang bestehe. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 52).
88. Zwischen ihm und seinem Tod bestünden keine offenen Fragen mehr. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 94).
89. Wenn man nachforscht, kommt man bei jedem Menschen auf alle Ursachen. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 166).
90. Diese Landschaft wird, sooft ich sie anschaue, immer häßlicher. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 215).
91. Die Kunststückezuschauer seien nie so dumm, daß sie nicht merkten, wie dumm sie sind, aber die Theaterzuschauer seien immer dümmer. Die meisten Schauspieler aber sind so dumm, daß sie gar nicht merken, wie dumm das Publikum ist. Denn im allgemeinen sind die Schauspieler noch dümmer als die Zuschauer, aber das Publikum ist immer unendlich dumm. (Die Ursache. Frankfurt 1963, 270).
92. Der Brief liegt im Schreibtisch meiner Schwester. Das weiß ich. Trotzdem frage ich meine Schwester, nachdem ich wochenlag weiß, daß der Brief in ihrem Schreibtisch liegt: wo ist denn der Brief aus Bombay? Und sie sagt, obwohl sie weiß, daß ich weiß, daß der Brief in ihrem Schreibtisch liegt: im Schreibtisch (Verstörung. Frankfurt 1967,151).
93. Die Zeit, in der wir leben, genügt offensichtlich nicht, sich verständlich machen zu können (Verstörung. Frankfurt 1967,185).
Andere Sprüche/Inne powiedzonka
"Die Aufgabe eines Unternehmens ist es, Geld mit der Lösung von Problemen zu verdienen, die es selbst produziert" (Ralf Grauel, Neugierig, 4, S. 47).
Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen, ist, sie zu erschaffen. (AUDI-Werbung).
Nimm einen Stein in die Hand, der von den Stromschnellen geglättet wurde, und finde unsere Kultur darin. Tapio Wirkkala.
Laut meines vorhandenen Informationsstandes, dem ich zu Vertrauen nicht in der Lage, dessen Existenz ich aber durchaus zu beachten ertrachte, was hierdurch im Geschehen begriffen ist, obliegt der Sachverhalt des Zeitverlaufes, in der üblichen, gesellschaftlich akzeptierten und linear fortgeschriebenen Ausdehnungsrichtung, derart, daß eine Zirkularität ihren Auftritt zu haben scheint, die, wenn wie gesagt mein Wissen kontingent ist, auf deine Person in einer solchen Form Bezug findet, daß allein schon die und im Besonderen meine einzelkulutrell ausgeformte Handlungsweise dazu zu führen hat, eine dem Dialog vorgeordnete Kommunikationsform zu wählen, die inhaltlicher Natur eine Kombination aus Person, Zeit und Wertung darstellt. Will sagen: Herzlichen Glückwunch, wenn es denn heute ist. Ansonsten auch so einen schönen Tag, und werde demnächst mal wieder Personenberichte in Ich-Form versenden.
Alles Liebe, Dirk
"Das Kleingedruckte muß ab sofort groß gedruckt werden" (heute 19.00, 1.11.2008).
Polskie powiedzonka
Syndrom idioty: Wszyscy mówią tak jak ja i wszyscy myślą to co ja.